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Entspannung

Veröffentlicht am 04.04.2023

Schauen wir uns die Arbeit von gewaltfrei trainierenden Trainern an, ist das

Thema Entspannung mittlerweile nicht mehr weg zu denken.

Schon ab dem Welpenalter empfehlen wir Entspannungsübungen mit dem Hund durchzuführen.

Aber auch ältere Hunde können jederzeit erlernen mit Stress umzugehen.

Entspannung bedeutet hier nicht, dass der Hund lernt, auf Kommando einzuschlafen, sondern dass wir den Hund soweit wieder ansprechbar bekommen, dass er sich wieder konzentrieren und mit uns kooperieren kann.

Sowohl vor, als auch nach Kursen sind Entspannungsübungen und das Herunterfahren der Hunde einfach unerlässlich. Die Hunde werden nach und nach weniger aufgeregt in den Kursen und lernen, sich in Gegenwart anderer Hunde oder Menschen angemessen zu verhalten und sich zu konzentrieren.

 

Welpen

Gerade Welpen kennen ja noch nicht viel auf der Welt. Die Unmengen an Eindrücke, die Gerüche, neue Menschen, neue Hunde und vieles anderes mehr wirkt auf den Welpen ein.

Jedoch sind Gehirn und die Impulskontrolle noch nicht ausgereift. Außerdem hat der Welpe noch keine Strategie gelernt mit dem Stress umzugehen.

Die Auswirkungen von Stress beim Welpen kennen sicher die meisten: Der Welpe der in die Leine beißt, der in die Füße oder Kleidung beißt, der wild herumrennt, der aufreitet, der dauernd hochspringt, der das Kläffen anfängt und sich schier gar nicht mehr ein bekommt. 

Wenn dein Welpe diese Zeichen zeigt ist er überfordert. 

Nicht nur, dass diese Verhaltensweisen tierisch nerven - das Blöde ist: Jedes Mal, wenn der Welpe dieses Verhalten zeigt, übt er es weiter ein.

Du hast sicher schon davon gehört, dass man mit einem Welpen nur kurz spazieren gehen soll. Ein Grund dafür ist, dem Stress und unerwünschtem Verhalten vorzubeugen.

Die Spaziergänge werden jede Woche um eine Minute verlängert, so dass sich der Welpe nach und nach an die Eindrücke draußen gewöhnen kann, ohne überfordert zu werden. Ist dein Welpe zum Beispiel 14 Wochen alt, sollte der Spaziergang ca. 14 Minuten dauern.

 

Sozialisierung de luxe

Auch die Sozialisierung, also die Gewöhnung and unbekannte Reize, sollte so entspannt wie möglich durchgeführt werden.

Wenn du deinen Welpen an etwas Neues gewöhnen möchtest, solltest du das so kurz wie möglich und so positiv und entspannt wie möglich durchführen.

Wenn dein Welpe zum Beispiel noch keine spielenden Kinder kennt, kannst du dich mit deinem Welpen so weit entfernt von einem Spielplatz setzen, so dass dein Welpe noch entspannt ist.

Der Abstand ist am Besten so groß dass der Welpe interessiert den Kindern zusehen kann, er sich aber noch ruhig verhält. Dazu darf er auch etwas zum Kauen bekommen, oder du kannst ihn ruhig und langsam streicheln, während er den Kindern zuschaut. Bereits nach 5 Minuten könnt ihr wieder gehen. Der Welpe hat nun ganz in Ruhe spielende Kinder in einer Intensität kennen gelernt in der er sich noch ruhig verhalten konnte. Diese Übung machst du dann wieder und wieder und näherst dich den Kindern immer mehr an.

 

Stresszeichen erkennen

Du solltest außerdem erkennen, wann dein Hund Stress hat, bevor er die nervigen Verhaltensweisen wie beißen, aufreiten etc. zeigt.

Die ersten Stressanzeichen erkennst du zum Beispiel im vermehrten Hecheln, Herumwuseln, Gähnen, unkonzentriert sein, sich Kratzen oder Zappeln. 

Wenn du diese Zeichen bemerkst, kannst du bereits einschreiten.

Wenn möglich, nimm deinen Hund zuerst aus der Situation heraus. 

Je nach Persönlichkeit kannst du ihm dann zum Beispiel etwas zum Kauen anbieten, Leckerchen am Boden zum Suchen streuen, isometrische Übungen mit ihm machen oder ihn so streicheln, dass er wieder herunterfährt.

Vielleicht hilft deinem Hund auch erst einmal ein wildes Zerrspiel mit dir, um die aufgestaute Energie gezielt loszuwerden.

Bei allen Maßnahmen empfehle ich, dass du sie zu Hause in einer ruhigen Umgebung mit deinem Hund einübst, so dass er sich außen in das ruhige Verhalten fallen lassen kann.

Zum Beispiel merkst du zu Hause viel besser, welche Stellen dein Hund beim Streicheln besonders mag und welche ihn beruhigen. Das sind die, bei denen er wohlig seufzt, die Augen müder werden, der Kopf schwer wird oder er sich noch näher an deine Hand drückt. 

 

Das Entspannungstraining ist sehr oft die Basis oder ein großer Baustein für weiteres Training. Wenn der Hund weniger aufgedreht ist, ist er wieder ansprechbar und somit auch wieder empfänglich für das Training. 

Über mich

Mit über 10 Jahren Erfahrung als Hundetrainerin verfüge ich über eine fundierte Expertise in der Arbeit mit unseren geliebten Vierbeinern. Meine Ausbildung als Trainingsspezialistin bei Katja Frey sowie mein abgeschlossenes Studium in Tierpsychologie mit Fokus auf Hundeverhaltensberatung bilden die solide Grundlage meiner Kenntnisse.

Als Mitglied sowohl bei der IBH als auch bei der Initiative 'Trainieren statt dominieren' setze ich mich für ethisches und respektvolles Training ein.